Japanische Natur entdecken

Japanische Natur

Kaum ein Land vereint so viele klimatische und geographische Gegensätze wie Japan. Vom schneebedeckten Hochland der Japanischen Alpen und dem majestätischen Fuji-san bis hin zu tropischen Stränden auf Okinawa, Japan bietet eine erstaunliche Vielfalt. Städte wie Aomori gehören zu den schneereichsten der Welt, während sich auf den südlichen Inseln dichte Dschungel befinden, wie auf Yakushima, das offiziell als subtropischer Regenwald gilt. All das vereint sich in einem einzigen, faszinierenden Inselstaat.

Berge, Vulkane und heiße Quellen

Vulkan Mount Yotei nahe Niseko, auch „Hokkaidos Fuji“ genannt.
Mount Yotei, das Wahrzeichen Nisekos.

Der Fuji ist wohl der bekannteste Berg Japans, ein ikonisches Symbol, das tief in Kunst und Kultur verwurzelt ist. Doch der Fuji ist bei Weitem nicht der einzige Berg des Landes. Über 70% Japans bestehen aus Gebirgen, darunter die beeindruckenden Japanischen Alpen mit teils alpinem Klima.

Diese gebirgige Landschaft beherbergt auch zahlreiche aktive Vulkane, darunter Sakurajima und Aso. Dank dieser geologischen Aktivität findet man überall im Land Onsen, natürliche heiße Quellen, die fester Bestandteil der japanischen Badekultur sind.

Tiere in freier Wildbahn und in Cafés

Japan ist nicht nur für seine Tempel und Technik bekannt, sondern auch für seine einzigartige Tierwelt. Besonders berühmt sind die Schneeaffen, die im Winter gemütlich in heißen Onsen baden. In Nara begegnet man zutraulichen Hirschen, die sich von Besuchern füttern lassen.

Die Liebe der Japaner zu Tieren zeigt sich auch in den vielen Tiercafés: Ob Hunde-, Katzen-, Kapibara- oder sogar Eulencafés, Tierfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Doch nicht alle Tiere sind harmlos: In ländlichen Regionen kann man auf schwarze Bären treffen, die mit Vorsicht zu genießen sind. Ganz anders die edlen Koi-Karpfen, die in aufwendigen Gärten schwimmen und teils mehrere Tausend Euro kosten können.

Sapporo Schneefestival

Blüten, Bäume und besondere Früchte

Wenn im Frühling die Sakura (Kirschblüten) blühen, versammeln sich Millionen Menschen zum Hanami, dem traditionellen Blütenfest. Im Herbst verwandeln sich die Wälder in ein Farbenmeer, bekannt als Kōyō, und laden zu Spaziergängen unter leuchtend roten Ahornblättern ein.

Doch Japans Flora hat noch mehr zu bieten: Dichte Bambuswälder, wie in Arashiyama bei Kyoto, liefern das Material für Tatami-Matten, Geschirr und traditionelle Werkzeuge. Auch die Kunst des Bonsai, das Miniaturisieren von Bäumen, ist tief in der Kultur verwurzelt. In ländlichen Gebieten prägen Reisterrassen das Landschaftsbild, während Luxusfrüchte wie makellose Erdbeeren oder würfelförmige Melonen für mehrere Hundert Euro verkauft werden.

Shiroishigawa Kirschblütenweg mit tausenden blühenden Sakura-Bäumen.
Kirschblüten in voller Pracht entlang des Shiroishi-Flusses.

Naturverbundenheit und Respekt vor der Erde

Die Natur ist tief in der japanischen Seele verankert. Viele Feste – wie das Kirschblütenfest oder das Herbstlaub-Festival, feiern die Schönheit und Vergänglichkeit der Jahreszeiten. Auch im Fernsehen und in Alltagsgesprächen ist das Wetter und die Natur ein beliebtes Thema.

Gleichzeitig leben die Japaner in ständiger Achtsamkeit: Die Gefahr von Tsunamis, Erdbeben und Taifunen gehört zum Alltag. Diese Balance zwischen Bewunderung und Vorsicht prägt das besondere Verhältnis der Menschen zur Natur, ein achtsamer, respektvoller Umgang, den man bei jeder Reise durch das Land spüren kann.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

Nach oben scrollen