Ginkaku-ji | Silberner Pavillon Kyoto: UNESCO-Welterbe & Philosophenweg

Ginkaku-ji Tempel „Silberner Pavillon“

Ginkaku-ji (Jushō-ji) ist ein buddhistischer Tempel in den Hügeln östlich von Kyoto. Er ist das Gegenstück zu Kinaku-ji (Goldener Pavillon) und ist eine unserer Top-Sehenswürdigkeiten von Kyoto. Ginkaku-ji ist nicht nur ein Gebäude, sondern ein Komplex bestehend aus mehreren Tempeln, Gebäuden, Gärten, Teichen und natürlich dem Silbernen Pavillon. Kombiniere den Ginkaku-ji mit einer Wanderung über den berühmten Sakyo (Philosophenweg) Trail, der hier startet oder endet.

Dieser Silberne Pavillon ist im Gegensatz zum Goldenen Pavillon nicht komplett aus Silber, er ist nämlich einfach aus Holz. Doch steht der Tempel wie der goldene auf der UNESCO-Welterbeliste. Dank der günstigen Lage ist der Tempel innerhalb von knapp 30 Minuten vom Zentrum Kyotos aus zu erreichen. Ginkaku-ji ist das ganze Jahr über geöffnet und der Eintritt beträgt nur 500 Yen.

Ein Tagesausflug zum Ginkaku-ji

Zweistöckiger Ginkaku-ji Silberpavilion umgeben von grünen Kiefern
Ginkaku-ji Tempel – Kyoto

Genau wie Kinakuji ist Ginkaku-ji eine beliebte Touristenattraktion in Kyoto. Ein Wanderweg im Komplex führt dich an allen alten Gebäuden, Tempeln, Schreinen, Gärten und Teichen vorbei. Das erste, was du während der Wanderung erreichst, ist der Silberne Pavillon (Kannonden).

Großer Kiesgarten mit wellenförmigen Mustern und Kiefernbäumen
Ginkaku-ji Sand-Zen-Garten

Anschließend gelangst du in den einzigartigen Sandgarten, der auch als „Meer des Silbernen Sandes“ bekannt ist.

Trockener Steingarten mit Kiesmustern und traditionellem Holzgebäude
Ginkaku-ji Sandgarten mit Hondo-Gebäude

Neben dem Sandgarten befindet sich die Hondo, die Haupthalle des Tempels. An den Türen der Hondo befinden sich wunderschöne Gemälde. Leider ist die Hondo nicht für Besucher geöffnet. Rechts von der Hondo steht das einzige andere authentische historische Gebäude, die Togudo. Auch diese ist leider nicht von innen zu bewundern.

Japanischer Zen-Garten mit Teich, Steinen und blühenden Azaleen
Ginkaku-ji Japanischer Garten

Folgst du dem Wanderweg weiter, dann kommst du zum sogenannten Moosgarten. Dieser besonders grüne Garten hat allerlei Teiche, Inselchen und Brücken. Zum Schluss führt der Weg dich auf einen Hügel, von wo aus du einen wunderschönen Ausblick auf das Ginkaku-ji-Tempelgebiet hast.

Gehe nach einem Besuch des Ginkaku-ji nicht gleich nach Hause, sondern ziehe die Wanderschuhe an und bewandere den berühmten Philosophenweg.

Wandeln über den Philosophenweg

Rote Holzbrücke spiegelt sich perfekt im grünen Tempelteich
Philosophenweg in Kyoto

Der berühmte Philosophenweg ist ein fast magischer Wanderweg, der entlang eines Kanals im Schatten der östlichen Berge zwischen dem Ginkaku-ji-Tempel und der Nyakuoji-Brücke verläuft. Während der Wanderung läufst du an ruhigen und pittoresken Tempeln wie Anraku-ji und Honen-in vorbei. Die Wanderung ist in ganz Japan bekannt, da im Frühling Kirschblüten wunderschön über den Weg hängen. Der Philosophenweg war ein Lieblingsort des berühmten Philosophen Nishida Kitaro.

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Alte Villa des Shoguns

Minimalistischer Zen-Garten mit geometrischen Moos- und Steinformen
Ginkaku-ji Villa des Shoguns

Ginkaku-ji ist die ehemalige Residenz des Shoguns Ashikaga Yoshimasa, des Enkels des Shoguns, der den goldenen Kinaku-ji baute. Nach seinem Tod 1490 wurde die Wohnung in einen Tempel umgewandelt, genau wie die ehemalige Villa seines Großvaters.

Da Yoshimasa ein enormer Kunstliebhaber war, war Ginkaku-ji das Zentrum der Higashiyama-Kultur. Diese Kultur hatte Einfluss auf ganz Japan. Dinge wie japanische Dichtkunst, Blumenstecken und die Bedeutung von Architektur und Gärten sind alle Teil dieser Kultur. All diese Einflüsse sind heute noch zu sehen, nicht nur im Ginkaku-ji, sondern auch in der heutigen japanischen Kultur.

Der Tempel wurde über die Jahrhunderte von Erdbeben und Bränden heimgesucht. Daher sind nur noch wenige Teile des Tempels „original“, einschließlich des Silbernen Pavillons. Der Rest des Tempels wurde nach diesen Katastrophen wieder aufgebaut, glücklicherweise komplett im authentischen Stil. Heutzutage wird noch hart daran gearbeitet, den Tempel zu erhalten. So wurden 2018-2019 noch Renovierungen durchgeführt.

Der Silberne Pavillon

Der Silberne Pavillon ist im Gegensatz zu seinem Gegenstück nicht komplett mit einem Edelmetall bedeckt. Der Plan war tatsächlich, das Gebäude mit Silber zu bedecken, aber dazu ist es nie gekommen. Dennoch ist der Name passend. Nämlich durch das Mondlicht, das auf die Wände des Pavillons scheint, wirkt der Pavillon silbrig. Das gilt natürlich nur bei klaren Nächten mit viel Mondlicht. Leider ist der Tempel nachts nicht geöffnet und kann dies nicht von der Öffentlichkeit bewundert werden.

Im Pavillon befinden sich mehrere Statuen, darunter eine von Kannon, der buddhistischen Göttin des Mitgefühls. Da der Silberne Pavillon nicht für die Öffentlichkeit geöffnet ist, sind diese jedoch nicht zu sehen.

Zum Ginkaku-ji vom Zentrum Kyotos

Ginkaku-ji ist einfach vom Kyoto Station aus zu erreichen. Der Tempel ist nämlich direkt mit den Bussen 5, 17 oder 100 erreichbar. Die Fahrt kostet nur 230 Yen pro Fahrt und dauert etwas länger als eine halbe Stunde. Es ist auch möglich, ein Taxi zu nehmen. Fahrradfahren können wir abraten, da es eine ziemlich hügelige Route ist.

Eintritt und Öffnungszeiten

Der Tempel ist das ganze Jahr über geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison. Von Dezember bis Februar öffnet Ginkaku-ji um 9.00 Uhr und schließt um 16.30 Uhr. Den Rest des Jahres öffnet der Tempel um 8.30 Uhr und schließt um 17.00 Uhr. Eintritt zum Tempel kostet 500 Yen für Erwachsene und 300 Yen für Kinder. Die Adresse ist 2 Ginakuji-cho, Sakyo-ku, Kyoto 606-8402 Japan. Für weitere Informationen kannst du auf die offizielle Website www.shokoku-ji.jp/ gehen.

FAQs zum Thema:

Warum heißt es Silberner Pavillon, obwohl es nicht aus Silber ist?

  • Ursprünglich plante Shogun Ashikaga Yoshimasa, das Gebäude mit Silber zu bedecken (als Gegenstück zum goldenen Kinkaku-ji seines Großvaters), aber das wurde nie umgesetzt. Der Name entstand, weil das Mondlicht auf den dunklen Holzwänden einen silbrigen Schimmer erzeugt – allerdings nur bei klaren Nächten, wenn der Tempel geschlossen ist.

Kann man den Philosophenweg und Ginkaku-ji an einem Tag besuchen?

  • Ja, das ist ideal! Der Philosophenweg (Tetsugaku-no-michi) verbindet direkt Ginkaku-ji mit anderen Tempeln wie Nanzen-ji. Plane etwa 2-3 Stunden für Ginkaku-ji ein und 1-2 Stunden für den 2 km langen Philosophenweg. Besonders schön ist es während der Kirschblüte im Frühling oder der Herbstlaubfärbung.

Was ist das Besondere an der Higashiyama-Kultur in Ginkaku-ji?

  • Ginkaku-ji war das Zentrum der Higashiyama-Kultur (15. Jahrhundert), die japanische Ästhetik revolutionierte. Hier entstanden die Grundlagen der Teezeremonie, des Ikebana (Blumensteckens), der Gartenkunst und des Wabi-Sabi-Konzepts. Diese kulturellen Einflüsse prägten Japan bis heute und sind im Zen-Garten und der Architektur des Tempels noch sichtbar.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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