Pachinko ist ein japanisches Arcade-Spiel. Aber eigentlich ist Pachinko ein verdeckter Spielautomat, wie wir ihn hier auch kennen. Eine Pachinko-Maschine ist eine Art vertikaler Flipperautomat, aber anstatt Flippern verwendest du Kugeln. Durch ganz Japan findest du viele Pachinko-Hallen, die mit westlichen Spielhallen vergleichbar sind. In diesen Pachinko-Parlours findest du auch andere Spielautomaten, die Pachislo oder Pachislots genannt werden.
Ursprünglich für Kinder
Pachinko-Maschinen wurden erstmals in den 1920er Jahren gebaut. Damals waren diese als Spielzeug für Kinder gedacht. Das Spiel basierte auf dem französischen Spiel „Bagatelle“ und die Maschinen wurden daher hauptsächlich in Süßwarenläden aufgestellt. Erzielten die Kinder genug Punkte, erhielten sie Süßigkeiten. Pachinko verdankt seinen Namen auch den Kindern. Kinder begannen es Pachinko zu nennen wegen der klickenden Geräusche des Spiels.
Pachinko ist einfach das japanische Wort für klickende Geräusche von kleinen Teilen oder für das knisternde Geräusch von Feuer. Das Spiel wurde auch schnell bei Erwachsenen beliebt. Sie spielten nicht um Süßigkeiten zu gewinnen, sondern um Zigaretten oder Haushaltsgegenstände wie Seife. Kurz gesagt, Pachinko wurde schnell in allen Schichten der japanischen Bevölkerung populär.
1930 öffnete die erste echte Pachinko-Halle ihre Türen in Nagoya. Später, während des Zweiten Weltkriegs, wurde das Glücksspiel weniger gespielt. Die Maschinen wurden nicht mehr produziert, weil alle Fabriken auf Hochtouren für den Krieg laufen mussten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maschinen wieder produziert und das Glücksspiel Pachinko stieg in der Popularität.
Heutzutage ist Pachinko immer noch populär, aber deutlich weniger als in den 1990er Jahren. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass sich immer mehr junge Menschen nicht mehr von Arcade-Spielen angezogen fühlen. Stattdessen spielen sie lieber Spiele auf ihren (Spiel-)Computern wie Playstations oder der Xbox. Unter Erwachsenen und älteren Menschen ist das Spiel jedoch immer noch sehr beliebt. Die Pachinko-Hallen in Tokyo, Kyoto und anderen japanischen Städten sind daher oft gut besucht und du findest sie überall.

Wie funktioniert Pachinko?
Wie funktioniert Pachinko nun genau? Es läuft folgendermaßen ab. Du verwendest als Spieler eine Anzahl von Kugeln. Diese feuerst du in die Maschine ab. Anschließend fallen diese Kugeln durch ein System von Stiften langsam nach unten. So kommen die Kugeln an verschiedenen Stellen unten an. Das führt wiederum zu einem bestimmten Ereignis, zum Beispiel dass du mehr Kugeln zurückbekommst. Dann kannst du wählen, weiterzuspielen oder die Kugeln gegen Preise einzutauschen. Es gibt unendlich viele Kombinationen und Arten von Maschinen, eigentlich genau wie bei uns in einem Casino.
Glücksspiel illegal in Japan
Pachinko ähnelt sehr einem Spielautomaten und Pachinko-Hallen ähneln sehr Casinos, wie wir sie hier haben. Wie kann es dann sein, dass Glücksspiel in Japan verboten ist? Es ist so. Es ist in Japan illegal, um Geld zu spielen. Deshalb kannst du bei den Pachinko-Parlours auch keine Kugeln gegen Geld eintauschen, nur gegen Preise oder Tokens.
Diese kannst du anschließend außerhalb der Halle gegen (Bargeld) eintauschen. Auf diese Weise ist es kein Spiel, bei dem du um Geld spielst, sondern rein um Preise oder Tokens. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder gleich glücklich mit dem Spiel ist. So gibt es manchmal sogar echte Anti-Pachinko-Demonstrationen. Das Spiel wirkt nämlich suchterregend und die Hallen werden, so geht das Gerücht, von der japanischen Mafia, der Yakuza, betrieben.
Pachinko innerhalb der japanischen Popkultur
Vergleichst du die ersten Pachinko-Maschinen mit den modernen Geräten, dann siehst du eine Welt des Unterschieds. Dort wo die ersten Maschinen mechanisch waren, laufen die modernen Maschinen mit Elektrizität. Auch sind sie oft in einem bestimmten Thema ausgeführt. Zum Beispiel basierend auf einem geliebten Anime oder Manga. Dadurch nimmt Pachinko nicht nur Platz in der historischen Kultur Japans ein, sondern ist auch Teil der modernen japanischen Popkultur.
Pachinko-Halle besuchen? Beachte das!

Das Besuchen einer Pachinko-Halle ist natürlich eine der Japan-Erfahrungen, die du erleben musst. Beachte jedoch, dass diese Hallen sich von Casinos in Deutschland oder Belgien unterscheiden. Die Hallen sind nämlich alles andere als geräumig angelegt und besonders laut! Und mit laut meinen wir wirklich, als würdest du in einem Heavy-Hardcore-Metal-Konzert stehen.
Ist es dein erstes Mal, dann spiele auf den sogenannten Hanemono-Maschinen. Diese sind am einfachsten zu spielen und günstig. Die zu gewinnenden Preise sind dadurch auch bescheiden.
FAQs zum Thema Pachinko:
Ist Pachinko für Touristen legal zu spielen?
- Ja, Touristen können legal Pachinko spielen. Du benötigst keinen besonderen Ausweis, nur dein Alter muss über 18 Jahre sein. Die meisten Pachinko-Hallen akzeptieren auch ausländische Besucher.
Gibt es Pachinko-Hallen auch außerhalb Japans?
- Echte Pachinko-Hallen gibt es hauptsächlich in Japan. In einigen anderen Ländern findest du gelegentlich Pachinko-Maschinen in Spielhallen, aber die authentische Erfahrung bekommst du nur in Japan.